Anmeldung (siehe unten) läuft für PädagogInnen:
1 Keynote - Vortrag
2 Vorträge
12 Seminare
1 Poster - Session
1 Podiumsdiskussion
Netzwerken
inklusive Mittagessen, Kuchen, Snacks / Obst und warme und kalte Getränke
Programmansicht siehe unter dem Video
>>> Anmeldung läuft über das Ticketportal Cvents. <<<
Einfach anklicken
>>> Detailliertes Programm als PDF <<<
Akkrediert durch die Hessische Lehrkräfteakademie LA-Angebots-Nr. 02412425
Grußworte:
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums!
Sprache gehört nicht nur zu den grundlegenden Dingen, die den Menschen als Mensch prägen – sie ist auch der Schlüssel zum gesellschaftlichen Austausch und Zusammenhalt, zur persönlichen Bildung und Weiterentwicklung, ja, wir können auch sagen: Sie ist der Motor von Erneuerung, Verbesserung, Fortschritt.
Um so bedenklicher muss uns stimmen, wenn Studien immer weiter verbreitete Störungen beim Spracherwerb und mangelnde Sprachkenntnisse etwa in den Grundschulen feststellen.
Das Symposium will Wissenschaftler, Lehrkräfte und andere pädagogisch tätige Personen zusammenbringen, um Erkenntnisse zur Sprachförderung und Sprachheilförderung auszutauschen und neue Ansätze zu suchen. Mit großem ehrenamtlichem Engagement und Begeisterung für die Sache haben die Organisatoren von IKUS diese Tagung vorbereitet.
Grundlage dafür ist nicht nur die Überzeugung, dass der Austausch von Experten verschiedener Disziplinen stets einen Beitrag dazu leisten kann, Wissenschaft und Praxis voranzubringen. Grundlage ist auch das christliche Menschenbild - die Überzeugung, dass niemand wegen eines Mangels, und erst recht nicht bei der Sprache, ausgegrenzt wird.
Die Bedeutung von Sprache wird auch im Jakobusbrief hervorgehoben: „So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rechnet sich große Dinge zu.“ Wenn dieses Symposium dazu beiträgt, Sprache zu fördern, kann es sich ebenfalls „große Dinge zurechnen“.
Einen regen Austausch und viel Erfolg!
Ihr
Michael Cyriax
Landrat und Schirmherr
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Mit diesem Symposium greifen wir (*1) vom Institut Kind und Sprache® (IKUS®) den inklusiven Ansatz auf. Er schließt die Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache als eine Säule des Bildungswesens ein. Deshalb sprechen wir als Zielgruppen alle PädagogInnen an: ErzieherInnen, Lehrkräfte aus der Grundschule, Sekundarstufe I und aus Schulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten, insbesondere SprachheillehrerInnen, SozialpädagogInnen und LogopädInnen, akadem. SprachtherapeutInnen und SchulpsychologInnen.
Mit dem IKUS®-Symposium wollen wir den interdisziplinären Netzwerkgedanken fördern, Begegnungen für Austausch ermöglichen und Gesprächen in einer angenehmen und schönen Atmosphäre Raum geben. Auch soll das Symposium ein Forum für Fortbildung sein. Es wird neue Sprach- und Sprechräume initiieren und eröffnen.
In der Regel finden Fachkongresse für jeweils eine spezielle Fachgruppe statt, die spezifische, fachdidaktische Themen betreffen. Derartige Fortbildungen sind notwendiger denn je. Wir legen Wert darauf, dass jede Fachkraft in ihrem Bereich fortgebildet wird.
Mit diesem IKUS®-Symposium möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass Kompetenz und Wissen vermittelt und ausgetauscht werden, mit dem Ziel, die Sprach- und Sprechräume in allen Einrichtungen zum Wohl der Kinder und Jugendlichen nachhaltig spezifischer und effektiver zu gestalten.
Auf diesem Symposium werden drei Vorträge für die Sprachheilförderung sowie 12 fachspezifische und andere Seminare für die Sprachförderung angeboten. Darüber hinaus ist eine spannende Podiumsdiskussion geplant. Eine Poster-Session über schulergänzende / unterstützende Arbeiten, Informationsstände über schulische und außerschulsiche Arbeiten, Büchertische und eine Kunstaustellung runden das Angebot ab.
Die Schirmherrschaft hat Michael Cyriax, Landrat des Main-Taunus-Kreises übernommen. Prof. Dr. Jörg Mußmann wird den Keynote-Vortrag halten. Andrea Ballschuh vom ZDF moderiert die Veranstaltung. Wir erwarten 300 TeilnehmerInnen.
Viele Kinder und Jugendliche finden keine Worte mehr für das, was sie ausdrücken möchten. Ihrer Sprache fehlen oftmals nicht nur Begriffe, sondern auch Menschen, die ihnen zuhören und sie ernst nehmen. Familie als primärer Ort der Annahme, des Austausches und Gesprächs kann dies oft nicht mehr leisten.
Die Sprache vieler Kinder ist geprägt von Wortschatzarmut, auffälliger Lautbildung, mangelnder Grammatik und inkorrektem Satzbau. Sinnzusammenhänge können oft nicht mehr verstanden / erfasst werden. Körpersprache wie Gestik und Mimik wird missverstanden oder wurde nicht erlernt. Manche Kinder sind ganz ins Schweigen verfallen (Selektiver Mutismus, Depression). Der Lockdown in der Corona-Pandemie hat diesen Zustand verstärkt. Spezifische Spracherwerbsstörungen bei Kindern haben zugenommen. Wenn ein Kind im Spracherwerb Schwierigkeiten hat, kann es auch im Sprechen, in der Kommunikation und in kleinen Dialogen eingeschränkt sein, was oft zu Missverständnissen, Verhaltensauffälligkeiten und Konflikten führt.
Ein kurzer Hinweis auf die Statistik: 30 – 40 % der Viertklässler in Deutschland können laut IGLU- und IQB - Studie (*2) aus 2021 (veröffentlicht 2023) nicht korrekt lesen, schreiben und rechnen, in Berlin sind es 70 % (!). Die Leistungen der SchülerInnen in Deutschland liegen unter dem internationalen Mindeststandard!
Auch die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen, einer der größten Präventionsmaßnahmen des Landes und in fast allen Bundesländern standardisiert durchgeführt, zeigen übereinstimmend eine signifikante Verschlechterung in den Bereichen Sprachkompetenz und Gesundheit. 30 – 40 % der Kinder zeigten in 2022 Sprachauffälligkeiten (siehe: Pressebericht der Stadt Kassel 2023; https://www1.kassel.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/ergebnisse-eingangsschuluntersuchung.php, abgerufen am 25.04.2024).
Deshalb brauchen sprachbeeinträchtigte / spracherwerbsgestörte Kinder Angebote vorschulischer und schulischer Förderung, sowohl inklusiv als auch in Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sprachheilförderung, damit ihnen die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird.
Oftmals sind PädagogInnen durch die o.g. Situation und durch Kinder mit Sprachen anderer Herkunftsländer sehr herausgefordert. Dazu kommt ein eklatanter Personalmangel in Kindertagesstätten, (Förder-) Schulen, und Universitäten, der dies verstärkt. Deshalb wollen wir pädagogische Fachkräfte aus allen pädagogischen Feldern zusammenbringen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mögliche Lösungen auch über das eigene Fachgebiet hinaus zu finden.
Mit dem Symposium verfolgen wir in erster Linie das Ziel, KollegInnen in dem uns bekannten herausfordernden Arbeitsalltag zu ermutigen und gemeinsam positive Impulse zu setzen.
Gleichzeitig möchten wir die christlichen Werte wieder ins Blickfeld rücken, die die Motivation der PädagogInnen beleben und begründete Hoffnung und Perspektiven schaffen können. Wir gehen von einem holistischen Ansatz aus.
Die Veranstaltung ist von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert.
Teilnahmebescheinigungen werden ausgestellt. Die Anmeldung des Symposiums ist über meine Homepage des Instituts Kind und Sprache® (IKUS®) mit Weiterleitung an das Ticketportal CVents® möglich sein. Wir freuen uns über Ihre / Deine Anmeldung.
Maral Reisz mit dem Vorbereitungsteam
(*1) Wer sind wir? Ein ehrenamtlich arbeitendes Kernteam bestehend aus zwei Förderschullehrerinnen, einer Sprachheillehrerin / Förderschullehrerin mit den Fachrichtungen Sprache, Körperlich-motorische Entwicklung und Geistige Entwicklung, einer Förderschullehrerin mit den Fachrichtungen Lernen und Geistige Entwicklung an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, einem Förderschullehrer mit der Fachrichtung Lernen und Geistige Entwicklung im inklusiven Setting an einem regionalen Beratungs- und Förderzentrum (rBFZ), einer Grundschullehrkraft und einer Sozialpädagogin in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe.
(*2) IGLU: Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, IQB: Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen